Zusammenfassung. Tiefdermale Defekte können durch Verbrennungen, nekrotisierende Fasziitis und schwere Weichteiltraumata entstehen. Die physiologische Narbenrestriktion während der Wundheilung wird proportional zur betroffenen Fläche immer relevanter. Sie ist für die allgemeine Mobilität der Patientinnen und Patienten massiv einschränkend. Durch äussere mechanische Einflüsse (Aktivität oder Immobilisation im Alltag) können sich ausgeprägte Narbenstränge und Adhäsionen bilden. Eine Überbelastung endet in einer erneuten Entzündungsreaktion und somit in einer weiteren Restriktion. Adäquate mechanische Reize können das Narbengewebe positiv beeinflussen. Der aktuelle Stand der Forschung lässt keinen direkten Transfer in die klinische Behandlung von grossflächigen Narben zu. Die kontinuierliche klinische Umsetzung von Studienresultaten hinsichtlich der Mechanosensitiviät isolierter Fibroblasten und stetiges Adaptieren von manuellen Techniken bilden dennoch eine evidenzbasierte Grundlage für die manuelle Narbentherapie. Wichtig ist eine frühe manuelle Behandlung in Kombination mit geeigneter Kompressionstherapie.