Zusammenfassung. Über das Ausmass von nicht evidenzbasierten Protonenpumpeninhibitoren(PPI)-Verschreibungen im hausärztlichen Setting in der Schweiz ist wenig bekannt. Eine Empfehlung zur Langzeittherapie wurde im Jahr 2014 in die «Top-5-Liste» von «smarter medicine» für die ambulante Innere Medizin aufgenommen. Die Beobachtungsstudie erfasste in einer Praxis mit sechs Hausärzten retrospektiv über drei Monate den Anteil von Patientinnen und Patienten ohne evidenzbasierte Indikation für eine PPI-Einnahme. Von 2225 analysierten Patientinnen und Patienten nahmen 11,1 % (n = 248) einen PPI ein. Der prozentuale Anteil ohne klare evidenzbasierte Indikation betrug 46,8 %. Annähernd jeder zweite wies keine klare evidenzbasierte Indikation für eine PPI-Einnahme auf. Die erhobenen Resultate könnten einen Anreiz für Hausärztinnen und Hausärzte sein, bei der Verschreibung eines PPI eine gerechtfertigte Indikation zu überdenken, dies auch im Sinne von «smarter medicine».