Zusammenfassung. Daten bezüglich Umsetzung der Empfehlung von «Smarter Medicine»/Schweiz zur Bildgebungsdiagnostik bei unspezifischen lumbalen Rückenschmerzen in der Hausarztpraxis sind spärlich. Methode: Retrospektive Überprüfung der Indikation gemäss «Smarter Medicine» für 228 konventionelle Röntgenaufnahmen der lumbalen Wirbelsäule (LWS) aus drei Hausarztpraxen mit insgesamt 15 Ärztinnen und Ärzten. Ergebnisse: Insgesamt entsprachen 75 % der innerhalb von sechs Wochen nach Schmerzbeginn durchgeführten Untersuchungen den Empfehlungen von «Smarter Medicine». Unbefriedigende Schmerzverbesserung trotz Analgetika und/oder Physiotherapie war der häufigste Grund für nicht-indizierte (in 36,6 %), «Red Flags» [Trauma (33,3 %), Malignität (19,5 %), Osteoporose (14,9 %)] für indizierte (in 64,4 %) Untersuchungen. Pro zehn Altersjahre sank die Wahrscheinlichkeit für ein nicht-indiziertes Röntgenbild um 20 % (p = 0,003). Schlussfolgerung: Drei von vier konventionellen Röntgenaufnahmen der LWS wurden in den drei Hausarztpraxen gemäss der Empfehlung von «Smarter Medicine» durchgeführt. Die weitere Förderung von «Smarter Medicine» ist entscheidend, um unnötige diagnostische oder therapeutische Eingriffe zu vermeiden und Kosten zu sparen.