Zusammenfassung. Gastrointestinale Blutungen stellen sowohl auf der internistischen Notfallstation als auch in der hausärztlichen Praxis ein häufiges Krankheitsbild dar. Die klinische Präsentation ist breit und hängt ab von der Lokalisation sowie dem zeitlichen Auftreten der Blutung. Am gefürchtetsten, weil auch mit der höchsten Mortalitätsrate verbunden, sind akute obere gastrointestinale Blutungen. Untere gastrointestinale Blutungen sistieren hingegen meist spontan. Es ist daher unerlässlich für den Kliniker, anhand Anamnese, klinischer Untersuchung sowie einem Basislabor die Lokalisation und den zeitlichen Verlauf der Blutung zu eruieren sowie deren Risiko bezüglich ernsthafter Komplikationen abzuschätzen. Für Letzteres sind neben der aktuellen Klinik v.a. die Komorbiditäten des Patienten entscheidend. Klinische Scores helfen bei der Einschätzung der Akutspitalbedürftigkeit sowie bei der Bestimmung des optimalen Endoskopie-Zeitpunktes. Je nach Endoskopie-Befund ist eine ambulante Weiterbetreuung möglich, bei hoher Rezidivblutungsrate wie bei gewissen gastroduodenalen Ulzera ist jedoch eine stationäre, in Einzelfällen gar eine intensivmedizinische, Überwachung unerlässlich. In der folgenden Zusammenstellung werden die gängigsten Einteilungen der gastrointestinalen Blutungen, deren Klinik und Behandlungsoptionen sowie die Prognosen respektive Rezidivraten beschrieben.