Die Hyperkaliämie kann eine Herausforderung in der Hausarztpraxis darstellen, da sie sowohl benigne wie auch lebensbedrohlich sein kann. Differenzialdiagnostisch sind vier Möglichkeiten zu unterscheiden: die präanalytische Ursache, die Kaliumfreisetzung durch Zelllyse, den Kaliumshift oder die reduzierte renale Kaliumausscheidung. Die erste Differenzialdiagnostik erfolgt in vielen Fällen bereits durch eine genaue Anamnese insbesondere der Medikamenteneinnahme. Auch die ersten klinischen und laborchemischen Abklärungsschritte können in der Hausarztpraxis erfolgen. Wenn die Hyperkaliämie nicht als «Laborente» (Pseudohyperkaliämie) enttarnt werden oder durch Polymedikation und Grunderkrankungen hinreichend erklärt werden kann, muss nach bisher noch nicht bekannten nephrologischen, endokrinologischen und kardialen Erkrankungen gefahndet werden. Sollten sich gravierende Grundkrankheiten als Ursache zeigen, ist die Zuweisung zu den entsprechenden Spezialisten angezeigt.