In der Altersgruppe der Adoleszentinnen gibt es einige gynäkologische Probleme, die sich anders als bei der erwachsenen Frau präsentieren. Dazu gehören starke Menstruationsblutungen oder die den Alltag beeinflussende Dysmenorrhö. Die Mädchen sprechen nicht von sich aus davon – sie wissen noch nicht, was normal ist. Bösartige Brusttumoren sind selten, es handelt sich vorwiegend um Fibroadenome oder Zysten. Mit der zunehmenden Adipositas im Kindesalter steigt das Risiko für das Syndrom der polyzystischen Ovarien, das die Fertilität beeinträchtigen kann. Die Verhütungsberatung bei Teenagern ist eine Herausforderung: Beachtung der Compliance und Besonderheiten bei Jugendlichen mit chronischer Erkrankung und Behinderung sind wichtig. Neben ungeplanter Schwangerschaft haben Jugendliche ein grösseres Risiko, sexuell übertragene Infektionen zu aquirieren. Es gilt, sie zum Kondomgebrauch und zu den Impfungen (HPV und Hepatitis B) zu ermuntern. Der erste PAP-Abstrich ist ab dem 21. Lebensjahr nötig, bei Mädchen mit besonderen Risiken (frühe sexuelle Aktivität, Immundefizienz) ein individuell früheres Screening.