Ein Grossteil traumatisierter Patienten leidet neben psychischen Folgeerscheinungen auch an chronischen Schmerzen. Häufig lassen sich diese Schmerzen nicht hinreichend mit einer peripheren Schädigung erklären. Dennoch steht am Anfang der Schmerzerkrankung vielfach ein nozizeptives Auslöseereignis. In diesem Artikel werden die wichtigsten schmerzphysiologischen Aspekte dargestellt, welche für die Entwicklung von chronischen Schmerzen bei Traumatisierten verantwortlich sind. Mit dem «Hypermnesia-Hyperarousal-Modell» wird der posttraumatische Schmerz in einen plausiblen neurophysiologischen Kontext gestellt. Abschliessend werden verschiedene klinische Schmerzformen erläutert, wie sie einzeln oder in Kombination im Kontext von Trauma auftreten können und in therapeutischer Hinsicht differenziert werden sollten.