Rückenschmerzen in der Schwangerschaft sind häufig und zum Grossteil durch hormonelle und biomechanische Veränderungen in der Schwangerschaft induziert. Patientinnen mit schwangerschaftsinduzierten Rückenschmerzen (SSIR) leiden oft an starken bis invalidisierenden Schmerzen, die den Alltag zum Teil erheblich beeinträchtigen. Ein «watch and wait approach» ist in diesen Fällen nicht sinnvoll. SSIR können anamnestisch und diagnostisch in die drei Subgruppen pregnancy-related low back pain (PLBP), pelvic girdle pain (PGP) und die Kombination von PLBP und PGP unterteilt werden. Diese Unterteilung hat therapeutische Konsequenzen. Die therapeutischen Möglichkeiten sind vielfältig, nur wenige Optionen basieren auf genügender Evidenz. Aufklärung im Sinne einer Rückenschule, Übungs- und Trainingsprogramme, Akupunktur, Stabilisationsgurte und medikamentöse Schmerzreduktion können einen positiven Einfluss auf Schmerzen und Verlauf haben. PGP und PLBP sprechen gut und nachhaltig auf chiropraktische Interventionen an.