Die Autopsie hat für den Kliniker die Funktion Diskrepanzen aufzudecken, Wissen zu vermitteln und Forschung zu stimulieren. Diskrepanz zwischen prä- und postmortem Befunden ist dabei nicht gleichbedeutend mit Fehler. Die ärztliche Tätigkeit entspricht trotz modernster technischer Hilfsmittel lediglich einer Wahrscheinlichkeitsrechnung (Clinical reasoning) basierend auf Wissen und Erfahrung. Die Qualität der Arbeit können wir nur verbessern, indem wir sie systematisch einer Kontrolle unterziehen. Die Autopsie stellt dabei eine Qualitätskontrolle dar, die zur Reduktion von relevanten Fehlern führt. Die Autopsie kann zudem den Angehörigen Informationen über die Ausdehnung eines Leidens oder mögliche vererbbare Krankheiten geben. Die Autopsie hat im 21. Jahrhundert nichts an ihrer Bedeutung verloren und muss weiterhin gefördert werden.