Spastische Hemiplegie und Zerebralparese führen häufig zu typischen Deformitäten an der oberen Extremität. Muskel- und Gelenkkontrakturen können schmerzhaft und ästhetisch störend sein und die Funktion, Pflege und Hygiene einschränken. In den ersten Wochen nach einem zerebralen Ereignis ist das genaue Ausmass der neurologischen Schädigung nicht abschätzbar. In dieser Phase sollte mit konservativen Massnahmen der Entwicklung von Kontrakturen entgegengewirkt werden. Erst nach der spontanen neurologischen Erholung sollten chirurgische Massnahmen in Betracht gezogen werden. Bei der Wahl chirurgischer Verfahren müssen neben morphologischen Veränderungen auch Faktoren wie verbliebene Willkürmotorik, Sensibilität und kognitive Fähigkeiten berücksichtigt werden. Dies gelingt am besten in einem multidisziplinären Setting mit Neurologen, Rehabilitationsmedizinern, Therapeuten und Chirurgen. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Betroffene von einem chirurgischen Eingriff profitiert.