Während einer Belastungsuntersuchung wird der Blutdruckverlauf routinemässig aufgezeichnet und in der Interpretation mitberücksichtigt. Die Definition und Beurteilung eines pathologischen Resultates ist aber häufig nicht einfach. Dies ist nicht zuletzt auf die uneinheitlichen in der Literatur verwendeten Auslegungen einer pathologischen Blutdruckantwort, die verschiedenen Patientengruppen in den Studien sowie die unterschiedlichen Testmodalitäten und -protokolle zurückzuführen. Eine Belastungshypertonie bei normotensiven Individuen ohne vermutete oder bekannte koronare Herzerkrankung geht mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Hypertonie einher, währenddem sie bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung im Vergleich zu einer normalen Blutdruckantwort nicht mit einem schlechteren Verlauf assoziiert ist. Ein Blutdruckabfall, vor allem bei Patienten mit bekannter koronarer Herzkrankheit, stellt ein prognostisch ungünstiges Zeichen dar und bedarf weiterer Abklärungen, im Prinzip einer Koronarangiographie.