Die Inzidenz der Patienten mit chronischer Nierenersatztherapie in der Schweiz auf dem Boden einer Hypertonie und diabetischen Nephropathie ist in den letzten zehn Jahren kontinuierlich angestiegen. Die Höhe des Blutdrucks stellt einen besonderen Risikofaktor dar. Zur primären und sekundären Prävention einer diabetischen Nephropathie, vor allem aber zur Progressionsverzögerung einer chronischen Nierenerkrankung ist deshalb die Blutdrucksenkung von ausserordentlicher Bedeutung. Nach den WHO-Richtlinien zur Behandlung der Hypertonie muss bei Patienten mit einer Niereninsuffizienz und/oder einem Diabetes mellitus als Zielblutdruck 130/80 mmHg empfohlen, bei Patienten mit einer Proteinurie > 1 g/d und Niereninsuffizienz unabhängig von deren Ätiologie sollte ein Blutdruck von 125/75 mmHg angestrebt werden. Auf der Grundlage der vorliegenden Studien sind Antagonisten des Renin-Angiotensin-Systems eine obligatorische Komponente der Therapie, da sie neben der antihypertensiven Wirkung blutdruckunabhängig renoprotektive Effekte aufweisen. Insbesondere bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz ist in den meisten Fällen eine Mehrfachkombination von Antihypertensiva erforderlich; die Kombination eines ACE-Hemmers mit einem Kalzium-Kanalblocker ist häufig notwendig. Ziele dieser antihypertensiven Therapie sind neben der Senkung des Blutdrucks und somit des kardiovaskulären Risikos, vor allem die Rückbildung der Proteinurie und die Verzögerung bzw. das Anhalten der Progression des chronischen Nierenfunktionsverlustes.