Wichtige Indikationen für die Bestimmung von Arzneimittelkonzentrationen in der Psychiatrie sind das Monitoring von Pharmaka mit enger therapeutischer Breite, eine mögliche Malcompliance, die Therapieresistenz und unerwünschte Arzneimittelwirkungen. Elementare Voraussetzung für ein interpretierbares Resultat ist der korrekte Zeitpunkt der Blutentnahme. Das pharmakokinetische Fliessgleichgewicht (Steady-State) muss erreicht sein. Die Kontrolle des Arzneimittelspiegels sollte morgens vor der nächsten Einnahme (orale Medikation), bzw. kurz vor der nächsten Injektion (parenterale Depotmedikation) durchgeführt werden (Talspiegel). Die Interpretation erfolgt unter Einbezug patientenspezifischer Parameter sowie medikamentöser und nicht-medikamentöser Interaktionen. Bei Hinweisen für eine pharmakogenetische Ursache auffälliger Spiegel kann eine entsprechende Abklärung indiziert sein. Seit kurzem bietet die Klinik Königsfelden (Psychiatrische Dienste Aargau AG) eine ambulante «Sprechstunde für Interaktionen und Pharmakogenetik» an.