Wir berichten über eine 39-jährige Patientin mit septischem Zustandsbild nach antibiotisch behandelter Angina tonsillaris. Wegen Dysphagie konnte sie ihre Antibiotika vor der Hospitalisation nicht mehr schlucken. Radiologisch fanden sich pulmonale Infiltrate und eine Vena-iugularis-interna-Thrombose. Zusammen mit der Anamnese konnte trotz fehlendem Erregernachweis die Diagnose eines Lemierre-Syndroms gestellt werden. Nach Anpassung der antibiotischen Therapie und Beginn einer Antikoagulation war der weitere Verlauf günstig. Die lange Hospitalisationsdauer war Ausdruck der hohen Morbidität, die mit dem Lemierre-Syndrom einhergeht.