Heutzutage steht eine grose Zahl an computergestutzten qualitativen Analyseprogrammen (CAQDAS) zur Verfugung, und die meisten qualitativen Forscher und Forscherinnen nutzen wahrscheinlich ein oder zwei dieser Programme fur die Analyse ihrer Daten. Die hiermit verbundene Nachfrage hat nicht nur Verbesserungen in den neueren Versionen/Updates erbracht, sondern auch einen gewachsenen Bedarf fur Trainingskurse und Workshops sowie Diskussionen uber die methodologischen Implikationen der Anwendung von Software fur die qualitative Datenanalyse. Uber die Beziehung zwischen CAQDAS und qualitativer Methodologie ist mittlerweile viel veroffentlicht worden. Wie die Kurse zum Erlernen des Umgangs mit CAQDAS entwickelt und durchgefuhrt werden, scheint jedoch kein Thema zu sein. Fur wen werden diese Kurse geplant und veranstaltet? Gibt es Voraussetzungen, die die Teilnehmenden erfullen mussen? Was sollten die Hauptziele solcher Kurse sein? In meinem Beitrag werde ich Fragen wie die zuvor erwahnten behandeln vor dem Hintergrund meiner eigenen Erfahrungen als Sozialwissenschaftler und als CAQDAS-Anwender und -Trainer in einem Land, in dem diese Art der Software nicht sehr weit verbreitet ist. Ich werde einige Probleme diskutieren, die entstehen konnen, wenn Nutzer(innen) in die Anwendung von CAQDAS eingefuhrt werden, ebenso einige Konsequenzen, die aus der Ausrichtung solcher Kurse auf den Erwerb mechanischer code-and-retrieve Techniken erwachsen. Hiervon ausgehend werde ich einige kritische Fragen skizzieren, die CAQDAS-Trainer(innen) und -Nutzer(innen) beachten sollten, wenn sie sich – lernend oder lehrend – mit qualitativer Analyse-Software befassen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0202147